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Kuiper-Brandarisrace 2022
Regatta-Segeln auf einem holländischen KlipperWenn es meine Zeit erlaubt und genügend Urlaubstage übrig sind, versuche ich seit einigen Jahren, die Segelsaison bei einer der Regatten für holländische Plattbodenschiffe in den Niederlanden zu beenden. Das ist mir auch in diesem Jahr wieder gelungen. Was mich dort immer wieder hinlockt, sind tolle Eindrücke von segelnden Schiffen, das Kennenlernen neuer Menschen an Bord und einfach auch eine andere Form von Stress. Regattasegeln ist ein tolles Erlebnis! Seitdem ich das vor Jahren das erste Mal mitgemacht habe, möchte ich es immer wieder erleben.
Für mich beginnt so eine Fahrt mit einer langen Anreise. Aber bist Du erstmal in Harlingen, siehst Du gefühlt hunderte Masten am Kai. Das Brandarisrace ist wie ein Magnet für die holländischen Plattbodenschiffe, die im Wattenmeer Gästefahrten anbieten. In diesem Jahr waren rund 60 Segelschiffe am Start. Ich habe mich auf der "Suydersee", einem Segelschiff aus der Klasse der Großen Klipper, eingeschifft. Was das Regattaergebnis betrifft, bin ich nicht sehr ehrgeizig. Mir geht es eher darum, viele mitsegelnde Schiffe in Aktion zu erleben. Da ist es besser, wenn man nicht vorne davon segelt. Deshalb wechsle ich von Jahr zu Jahr auch gern das Schiff. Man muss übrigens kein Experte sein, um mitsegeln zu können. Dir wird alles erklärt, wenn Du Lust hast und ich habe an Bord der "Suydersee" in diesem Jahr die beste Einführung in den Umgang mit den Leinen erlebt. Die Stammcrew war sehr engagiert.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es los. Es war durchaus kräftiger Wind angesagt und so ging es dann auch rasant zur Sache. Der Skipper meinte anschließend, dass er selten so schnell mit dem Schiff unterwegs war. Meistens muss nicht so viel gekreuzt werden. So war es auch diesmal. Eine Halse und ein paar Ausweichmanöver wegen der Fahrwassertonnen. Auf anderen Schiffen wird aber auch viel mit den Segeln probiert, um noch ein bißchen mehr Geschwindigkeit rauszuholen.
Schließlich erreichten wir die Insel Terschelling. Hier hat man dann meistens etwas Zeit, um den kleinen Ort zu erkunden. Den Leuchtturm Brandaris, der dieser Regatta den Namen gab, kann man übrigens nicht besteigen. Dafür kann man auf die recht hohen Dünen gehen, um einen wunderbaren Ausblick zu bekommen. Für Ende Oktober war das Wetter auch noch richtig warm.
Am Sonntag kamen wir erst spät wieder aufs Wasser. Das war schade. Die meisten Schiffe fuhren weit vor uns zurück nach Harlingen. Aber es war möglich, so im späten Herbst noch etwas Sonne und in aller Ruhe eine entspannte Segeltour über das prächtige Wattenmeer zu genießen. Nachmittags legte das Schiff wieder in Harlingen an.
Im Hafen von Harlingen liegt übrigens jetzt die "Witte Swaen", ein Nachbau eines Schiffs des niederländischen Seefahrers, Entdeckers und Kartographen Willem Barents, der im späten 16. Jahrhundert das nördliche Polarmeer befuhr und als Entdecker Spitzbergens gilt. Bei der Replik waren sogar noch Segel angeschlagen, obwohl ich nicht glaube, dass in diesem Jahr noch eine Ausfahrt stattfand.
Reddingbootschuur en clubhuis duikteam Ecuador
Am Ende des Fährhafens auf Terschelling, da wo auch die Braune Flotte während der Brandarisrace-Veranstaltung liegt, steht ein ehemaliger Schuppen der Seenotretter. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Tonnenhof mit Seezeichen und dort hat auch der Tonnenleger "Terschelling" seinen Liegeplatz.
Worüber man aber etwas verwundert staunt, sieht auf den ersten Blick aus wie ein Schrottplatz mit altem Kriegsgerät. Da liegen mehrere Kanonenrohre
nur wenig geordnet vor dem Haus. Dazu kommen alte Anker und ein ehemaliger Geschützturm eines U-Boots aus dem 2. Weltkrieg. Warum liegen diese alten Waffen
hier?
Die Antwort auf die Frage gibt ein kleines Schild und am ehemaligen Bootshaus liest man den Schriftzug: Duikteam Ecuador. Mit einigen Recherchen kommt man
dann der Geschichte dieser alten Kriegswaffen auf die Spur. Die Ausstellung gehört zum Wrackmuseum der Insel und hier arbeitet eine Tauchergruppe.
Die ausgestellten Gegenstände sind Tauchfunde von Schiffen, die im Lauf der Jahrhunderte rund um die Insel gesunken sind.