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Maritime Tage 2021 in Bremerhaven
Unter besonderen Rahmenbedingungen fanden im August die Maritimen Tage 2021 in Bremerhaven statt. Was als Lütte Sail 2021 geplant wurde und wegen der Corona-Pandemie schließlich abgesagt werden musste, entwickelte sich dann doch zu einer kleinen maritimen Veranstaltung mit einigen besonderen Segelschiffen. In abgegrenzten Erlebnisinseln mit klangvollen Namen, wie der "Haven-Kneipe", der "Musik-Werft", der "Freiluft-Kombüse", dem "Wein-Deck", der "Sand-Bank" oder der "Freibeuter-Insel", alle im Bereich der Havenwelten Bremerhavens, erwartete Besucherinnen und Besucher ein vielseitiges Programm: Musik, Kleinkunst-Darstellungen, Speisen und Getränke.
Welche Segelschiffe waren bei den Maritimen Tagen 2021 in Bremerhaven dabei?
Dabei waren große bekannte Segelschiffe, wie die "Dar Mlodziezy" aus Polen, die "Christian Radich" aus Norwegen und das deutsche Sail-Training-Schiff "Alexander von Humboldt 2". Eine ganz besondere Attraktion und ein Grund, warum ich in Bremerhaven gern dabei sein wollte, war der Nachbau einer spanischen Galeone aus dem 17. Jahrhundert. Solche Segelschiffe bildeten damals das Rückrad des Seehandels von Europa bis Amerika oder nach Südostasien. Die "El Galeón" besuchte nach ihrer Indienststellung als Besucherattraktion und schwimmendes Zeugnis der Seefahrtgeschichte bereits viele Hafenstädte in Übersee. Nun kam sie zusammen mit dem ehemaligen spanischen Handelsschiff "Pascual Flores" auch nach Bremerhaven.
Ausgesprochen attraktiv präsentiert wurde die "Kamper Hanzekogge", die zusammen mit der "Ubena von Bremen" vor dem Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven lag.
Der Crew des Segelschiffs gelang es, durch die eigene Kostümierung und Darstellung von Handel und Handwerkskunst aus der Hansezeit die Geschichte erlebbar zu machen,
was auch hervorragend zum Schiffstyp Hansekogge passte.
Auch eine kleine Flotte holländischer Charterschiffe war mit in Bremerhaven dabei. Verglichen mit anderen Veranstaltungen wurden aber weniger Gästefahrten angeboten.
Ich habe meine Chance genutzt und wollte natürlich zu den "dicken Pötten". An Bord der "Vegesack BV2" ging es raus auf die Weser und entlang des Bremerhavener Containerhafens.
Zu sehen waren auch die Dampfschiffe "Wal" und "Welle", und ich war dort an Bord.
Natürlich gab es wieder die ein oder andere Galionsfigur
zu sehen, diesmal von "Christian Radich", "Alexander von Humboldt 2", "Großherzogin Elizabeth", "Mare Frisium".
Ich bin zufrieden aus Bremerhaven abgereist. Auf dem Rückweg habe ich natürlich beim "Schulschiff Deutschland" in Vegesack vorbei geschaut. Kurz darauf erfolgte ja die Verlegung
des Segelschiffs nach Bremerhaven, wo man sich mehr Aufmerksamkeit erhofft.
Vorfreude auf das kommende Jahr ist erlaubt: 2022 soll wieder eine Lütte Sail in Bremerhaven stattfinden.
Dicke-Pötte-Tour
Eine Hafenrundfahrt in BremerhavenWährend der Maritimen Tage ging ich an Bord der "Vegesack BV2", einem ehemaligen Heringslogger, der noch vor der Jahrhundertwende 1895 an der Weser gebaut wurde. Über die Geschichte der Heringsfischerei mit diesen Schiffen und die Verhältnisse an Bord berichtete uns der Skipper, während wir an der Schleuse im Neuen Hafen auf die Ausfahrt warteten. Heute nimmt die "Vegesack BV2" Segelgäste an Bord, um die sich die ehrenamtliche Crew kümmert, um die für die Erhaltung des Schiffs notwendigen Mittel zu erwirtschaften.
Vegesack BV2
Wenn sich das Schleusentor am Neuen Hafen öffnet, ist es zu den "dicken Pötten" nicht mehr weit. An der Stromkaje machen die weltgrößten Containerschiffe fest. Mit fast fünf Kilometern Länge ist die Bremerhavener Stromkaje eines der längsten zusammenhängenden Kajen-Bauwerke der Welt. Containerschiffe mit 400m Länge und einer Ladekapazität von mehr als 20.000 Containern sind keine Seltenheit in Bremerhaven. Unter Segeln fuhren wir vorbei an "Maastricht Maersk", "Mayview Maersk" und "Vuoksi Maersk", mehreren Schiffen anderer Reedereien und kleineren Feederschiffen. Eindrucksvoll auch ein großer Autotransporter, der uns auf seinem Weg zum Auto-Terminal Bremerhaven überholte.
Auf der Rückfahrt fuhr der Kapitän schnell noch an den Sandbänken vorbei, auf denen bei Niedrigwasser Seehunde in der Sonne liegen. Statt Sonne gab es dann allerdings schon bald den versprochenen starken Regenguss. Trotzdem bot sich uns vor der Rückkehr in den Hafen ein eindrucksvoller Blick auf die Skyline Bremerhavens.