Letzte Aktualisierung:
Treffen mittelalterlicher Segelschiffe
Koggen auf der Ostsee
Segelnde Hansekoggen
Koggen in Paradeformation
Hansekoggen und Kraweel
Überfahrt Wismar - Rostock
Hansekoggen in Rostock
Einlaufen der Hansekoggen
Parade auf der Warnow
Hansekoggen auf der Warnow
Dass die Hansestadt Wismar sehr um die Darstellung seiner maritimen Vergangenheit und Gegenwart bemüht ist, erkennt eigentlich jeder, der einmal eine der jährlichen
maritimen Veranstaltungen, wie die Schwedenkopfregatta, die Lichterfahrt der Traditionsschiffe oder das Hafenfest besucht hat, oder wer einfach einmal entlang der
Kaimauern im Alten Hafen der Stadt geschlendert ist.
Anlässlich der Einweihung der Hansekogge "Wissemara" organisierten die Wismeraner 2006 etwas ganz besonderes. Schiffsfreunde hatten schon lange davon geträumt,
die heutigen Rekonstruktionen mittelalterlicher Segelschiffe einmal gemeinsam auf dem Wasser zu erleben. In Wismar fand 2006 das erste Koggentreffen statt.
Mit dabei waren die Hansekoggen "Ubena von Bremen", die "Roland von Bremen" und die "Hansekogge" aus Kiel, welche die baltische Hansekogge "Wissemara"
auf ihrer Jungfernfahrt nach Rostock begleiteten. Auch die Kraweel "Lisa von Lübeck" passte sehr gut in das Bild mittelalterlicher Segelschiffe.
Die Zusammenkünfte mittelalterlicher Segelschiffe wurden hiernach zu einer kleinen Tradition. 2007 traf man sich erneut in Wismar. Die Organisatoren, das Hansekontor
Wismar und der Förderverein Poeler Kogge, hatten viele schöne Höhepunkte vorbereitet, so eine "Regatta" der Koggen, den Koggenmarkt und Musik sowie jede Menge
Salutschießen aus historischen Kanonen. 2008 traf man sich in der Hansestadt Lübeck. Mit dabei war nun auch die "Kamper Hanze Kogge" aus den Niederlanden und die
"Twekamp af Elbogen" (heute "Roter Teufel") aus Schweden. 2009 wurde in Wismar ein Jubileum begangen. 1259 unterzeichneten die Hansestädte Wismar, Rostock und Lübeck einen Beistandspakt zum Schutz
der Kaufleute vor See- und Straßenräubern. 750 Jahre später wurde mit einem 3-tägigen Fest daran erinnert, an dem auch 7 Nachbauten mittelalterlicher Segelschiffe teilnahmen.
2011 war die Hansestadt Kiel Gastgeber für die Schiffe und viele Besucher.
Segelschiffe im Mittelalter
Wie sahen sie aus, die Segelschiffe der Hansezeit?Das heutige Wissen über Segelschiffe, die von hanseatischen Kaufleuten vor dem 16. Jahrhundert genutzt wurden, ist nur durch Wrackfunde und wenige Darstellungen auf Siegeln, Münzen oder in Kirchen zusammengetragen worden. Erst ab dem 16. Jahrhundert sind einfache Baubeschreibungen und Konstruktionszeichnungen überliefert. Erkenntnisse über Segeleigenschaften wurden durch Versuche mit den Nachbauten dieser Schiffe neu entdeckt. Ausschlaggebend für die Schiffskonstruktion waren neben der geplanten Nutzung und des Fahrtgebiets auch die finanziellen Möglichkeiten des Bauherren, regionale Bautradition zum Bauzeitraum und Einflüsse aus anderen Regionen. Das führte zu einem unterschiedlichen Erscheinungsbild der heutigen Nachbauten. Es gibt also keine einheitliche Beschreibung für die Schiffstypen Hansekogge oder Kraweel. Die heute existierenden Nachbauten und Beschreibungen von Schiffsarchäologen beziehen sich stets auf einen der Wrackfunde, der durch dendrochronologische Untersuchungen einer Bauzeit und Baugegend zugeordnet werden konnte. Die Vielgestaltigkeit der mittelalterlichen Segelschiffe, die wir häufig zusammenfassend als Koggen bezeichnen, ist ein Ergebnis ihrer Anpassung an Fahrtgebiete und Transportaufgaben sowie technischer Innovationen im Schiffbau.
Literatur
Thomas Förster
"Schiffe der Hanse",
Hinstorff Verlag, Rostock, 1. Ausgabe, 2009, ISBN-13: 978-3356013368
Uwe Baykowski
"Die Kieler Hansekogge. Der Nachbau eines historischen Segelschiffes von 1380",
RKE-Verlag, Kiel, 1995, ISBN-10: 3924381348, ISBN-13: 978-3924381349